Die Echinger Lohe und die Garchinger Heide
Die Echinger Lohe, ein ca. 24 ha großes Waldstück, liegt im Osten von Eching und ist als Naturschutzgebiet seit 1951 ausgewiesen. Der Großteil des Waldes besteht aus Eichen und Hainbuchen. In der vorindustriellen Zeit wurde aus den Lohwäldern die Gerberlohe, die Rinde junger Eichen, gewonnen. 1978 erfolgte zudem die Ausweisung als Naturwaldreservat. Forstwirtschaft ist untersagt, es werden nur absolut notwendige Eingriffe vorgenommen. Das Totholz ist wiederum Nährstoff für die nächste Pflanzengeneration. Durch diesen urwaldähnlichen Zustand ist die Echinger Lohe ein Rückzugsort für viele seltenen Tier- und Pflanzenarten, wie zum Beispiel die Einbeere oder der Aronstab.
Wo findet man den blauen Enzian? In der Nähe von München in der Garchinger Heide. Auch die Garchinger Heide steht seit 1942 unter Naturschutz. Dies hinderte die Nationalsozialisten aber nicht daran, eine Start- und Landebahn in diesem Gebiet errichten zu wollen. Bei diesem Versuch blieb es aber auch. Durch die Abtragung der oberen Erdschicht für dieses Flugfeld trat der Nährstoffmangel im Boden der schiefen Münchner Schot- terebene noch deutlicher zu Tage. Dies hatte aber zur Folge, dass sich hier die Spezialisten für nährstoffarmen Boden ausbreiten konnten, die andernorts verdrängt wurden. So wächst hier der Enzian oder die Finger-Kuhschelle, die es deutschlandweit nur noch in der Garchinger Heide gibt. Von den vielen nachgewiesenen Pflanzenarten stehen mehr als 40 auf der Liste der gefährdeten Arten.
All dies erfährt man, wenn man mit Kurt Schiemenz in diesen beiden Naturschutzgebieten unterwegs ist. Durch Kurts Erklärungen wird auch verständlich, welche Auswirkungen eine Überdüngung, und sei es nur durch Hundekot, für diese Gegend zur Folge hätten. Die Echinger Lohe und die Garchinger Heide gehören außerdem zum Europäischen Schutzgebietsnetz „Natura 2000“.
Am 13. April starteten wir, die Ortsgruppen West-Wetterstein und Obersendling- Hochkopf, diese Tour. Treffpunkt war der Bahnhof in Eching. Bis zu den Naturschutzgebieten sind es rund zwei Kilometer zu Fuß. Die Strecke durch die Echinger Lohe und der Garchinger Heide betrug rund fünf Kilometer. Zurück in Eching stärkten wir uns noch mit Kaffee und Kuchen. Es war ein schöner und vor allem lehrreicher Tagesausflug.
Vielen Dank Kurt für die Organisation.
Rudi Seidl OG Obersendling-Hochkopf