Natura-Trail

Natura Trail in naturgeschützten Münchner Lebensraumtypen geplant!

Natura Trails sind Wander- oder Radwege, die durch Natura 2000-Gebiete führen. Dadurch soll deren Schönheit für Anwohner wie Touristen mit allen Sinnen erlebbar gemacht werden, um gleichzeitig den schonenden Umgang mit diesen Naturschätzen nahezubringen.

Natura 2000-Gebiete sind eine EU-Initiative zur Rettung des europäischen Naturerbes im Rahmen eines  länderübergreifendes System von Schutzgebieten. Sie sind aus den Bestimmungen der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) und der Vogelschutzrichtlinie der EU hervorgegangen.


Unser Arbeitsgebiet

naturatrail.jpgIm Norden von München zog sich einst ein mehrere Kilometer breiter Saum von Lohwäldern hin. Heute bestehen davon nur noch inselartige, voneinander isolierte Reste.

Bei Lohwäldern handelt es sich um Eichen-/Hainbuchenwälder.

Die Eichen wurden einst geschält und daraus die Gerberlohe für die Lederbearbeitung gewonnen.

Die Hainbuchen wurde zur Brennholzgewinnung gefällt.

Zusätzlich wurden die Lohwälder im Herbst auf Grund der Eicheln auch zur Schweinemast genutzt.

Die Eichen überleben das Schälen und können wieder eine Rinde bilden und die Hainbuchen (Familie der Birkengewächse) besitzen ein hohes Stockausschlagsvermögen. Die Schweinmast bedingte, dass nur vergleichsweise wenige Jungbäume hoch kamen.

Diese Form der Waldnutzung führte zu hellen, lichtungsreichen Wäldern mit einem artenreichen Unterwuchs. Es hahndelt sich also um einen lichten Waldtyp, der als naturnaher Laubmischwald charakterisiert werden kann.

Aber auch offene Flächen, insbesondere die für den Münchner Norden ebenfalls typischen Heideflächen gehören dazu. Zusammen mit seinen reich strukturierten Waldrändern und -säumen bietet er einen Lebensraum für viele heimische Pflanzen- und Tierarten. Dieser besondere Sturkturreichtum ließ ein wertvolles Wald-Heide-Mosaik mit nennenswertem Artenreichtum entstehen.

naturatrail_kaulkquappen.jpgSo kommen beispielsweise in der Allacher Lohe zahlreiche seltene Tierarten, etwa der Neuntöter oder der Hirschkäfer ebenso vor, wie seltene Pflanzen, darunter einige Orchideenarten.

Die Reste der Allacher Heide beherbergen seltene Schreckenarten, wie die Gestreifte Zartschrecke, die Blauflügelige Ödlandschrecke oder den Heidegrashüpfer.

Aber auch Amphibien wie die Wechselkröte, der Laubfrosch oder der Bergmolch fanden hier einen Lebensraum und in temporären Gewässern die Möglichkeit zur Fortpflanzung

In der Angerlohe leben seltene Wildbienenarten, wie etwa die Platterbsen-Mörtelbiene oder die Schwarzbürstige Blattschneiderbiene.

Gründe genug, um die Reste des Lohwaldgürtels bzw. die Relikte der einstmals ausgedehnten Heideflächen als Landschaftsschutz- bzw. Naturschutzgebiete nach bayerischen Naturschutzrecht sowie als Natura- 2000-Gebiete auf der Basis der FFH- bzw. Vogelschutzrichtlinie nach europäsichem Naturschutzrecht auszuweisen.

Für unseren Natura Trail werden wir uns ausgewählte Lohwald und Heidebereiche vornehmen.

Die Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde (Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München) wurde bereits aufgenommen und findet in einem sehr kooperativen und konstruktiv-sachlichen Klima statt.

Wir werden weiter berichten!

Interesse an der Mitarbeit beim NaturaTrail-Projekt bekommen?

Wir bieten regelmäßigNatura-2000-Wanderungen durch naturgeschützte Gebiete an. Mehr Informationen unter bergsport50plus@nfbm.de oder im Veranstaltungskalender.

Ansprechpartner für das Projekt Natura Trails: Hans Greßirer (Dipl. Bw.)
Umweltreferent des NaturFreunde Bezirks München
Trainer C-Lizenzen für Wandern,
Bergwandern und Nordic Walking,
Natura-2000-Scout

Mail: umwelt@nfbm.de