Natura Trails
Natura Trail in naturgeschützten Münchner FFH-Gebieten geplant!
Seit
November 2014 bemühen wir uns um die Errichtung von Natura Trails in
Münchner Natura 2000 – Gebieten . Der ebenfalls geplante Natura
Trail von Ramsau zum Naturfreundehaus Wimbachgrieshütte ist bereits eingerichtet. Ausführliche Beschreibungen bereits bestehender Trails sind hier zu finden.
Der Vorarbeiten zum ersten Natura Trail im Burgfrieden der Landeshauptstadt München sind bereits weit gediehen. Hier steht noch eine Begehung zusammen mit der unteren Naturschutzbehörde an, um den endgültigen Verlauf des Trails festzulegen. Die Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde (Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München) findet in einem sehr kooperativen und konstruktiv-sachlichen Klima statt.
Unser Arbeitsgebiet
Im Norden von München zog sich einst ein mehrere Kilometer breiter Saum von Lohwäldern hin. Heute bestehen davon nur noch inselartige, voneinander isolierte Reste.
Bei Lohwäldern handelt es sich um Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder (EU-Code 9170 ).
Die Eichen wurden einst geschält und daraus die Gerberlohe für die Lederbearbeitung gewonnen. Die Hainbuchen wurde zur Brennholzgewinnung gefällt. Zusätzlich wurden die Lohwälder im Herbst auf Grund der Eicheln auch zur Schweinemast genutzt.
Die Eichen überleben das Schälen und können wieder eine Rinde bilden. Die Hainbuchen (Familie der Birkengewächse) besitzen ein hohes Stockausschlagsvermögen. Die Schweinemast bedingte, dass nur vergleichsweise wenige Jungbäume hoch kamen.
Diese Form der Waldnutzung führte zu hellen, lichtungsreichen Wäldern mit einem artenreichen Unterwuchs. Es handelt sich also um einen lichten Waldtyp, der als naturnaher Laubmischwald charakterisiert werden kann.
Aber Offenlandflächen, insbesondere die für den Münchner Norden ebenfalls typischen Kalkschotterheiden, gehören dazu. Zusammen mit seinen reich strukturierten, wärmelie-benden Waldrändern und -säumen bietet das Gebiet einen Lebensraum für viele heimische Pflanzen- und Tierarten. Dieser besondere Sturkturreichtum ließ ein wertvolles Wald-Heide-Mosaik mit nennenswertem Artenreichtum entstehen.
So kommen beispielsweise in der Allacher Lohe zahlreiche seltene Tierarten, etwa der Neuntöter oder der Hirschkäfer ebenso vor, wie seltene Pflanzen, darunter einige Orchideenarten.
Die Reste der Allacher Heide beherbergen seltene Schreckenarten, wie die Gestreifte Zartschrecke, die Blauflügelige Ödlandschrecke oder den Heidegrashüpfer. Aber auch Amphibien wie die Wechselkröte, der Laubfrosch, der Berg- oder der Teichmolch fanden hier einen Lebensraum und in temporären Gewässern die Möglichkeit zur Fortpflanzung.
In der Angerlohe leben seltene Wildbienenarten, wie etwa die Platterbsen-Mörtelbiene oder die Schwarzbürstige Blattschneiderbiene. Gründe genug, um die Reste des Lohwaldgürtels bzw. die Relikte der einstmals ausgedehnten Heideflächen als Landschaftsschutz- bzw. Naturschutzgebiete nach bayerischen Naturschutzrecht sowie als Natura- 2000-Gebiete auf der Basis der FFH- bzw. Vogelschutzrichtlinie nach europäsichem Naturschutzrecht auszuweisen.
Ansprechpartner:
Hans
Greßirer (Dipl. Bw.)
Umweltreferent des NaturFreunde Bezirks
München
Natura-2000-Scout
Mail:
umwelt@nfbm.de
Umweltreferenten: Hans Greßirer und Helmut Schlager