Wildbienen Projekttag, drei Stunden, 5.-8. Klasse

Warum überhaupt einen Projekttag zum Thema Wildbienen durchführen?

Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 28.02.2018, dass Mitglieder des Entomologischen Vereins Krefeld in den vergangenen 27 Jahren an insgesamt 63 verschiedenen Orten in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Rheinland-Pfalz Insektenfallen aufgestellt haben. Darin verfingen sich über die Jahre Millionen Fliegen und Falter, Käfer, Wespen, Bienen und alle möglichen anderen fliegenden Insekten, die von den Forschern gewogen wurden. Seit 1989 ist die Masse der Insekten um durchschnittlich 76 Prozent zurückgegangen.  (http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0185809)

 Eine Nisthilfe für Wildbienen aufzustellen, setzt voraus, dass man sich mit der Frage befasst, unter welchen Bedingungen Insekten leben können. Die Umgebung der Schule, die Ausrichtung der Landwirtschaft im Umfeld und kurzfristige und langjährige Veränderungen beider Räume können im Rahmen des Projekts erfasst werden. 

Welche Überlegungen liegen dem Konzept des Projekttags zugrunde?

Kinder der Klassen 5-7 bringen in der Regel bereits eigene Erfahrungen und Vorwissen zu Insekten mit. Das Konzept beginnt mit einem Quiz. In diesem Rahmen können die Kinder ihr bereits bestehendes Expertenwissen einbringen und diskutieren. Die Diskussion wird in der Regel zu einer nachhaltigen Beschäftigung mit dem Thema führen:

•  Wurde der Rückgang der Insekten auch in meiner Region festgestellt? (Bayern, Landwirtschaftsministerium, Umweltministerium?)

•  Wie hat sich die landwirtschaftliche Produktion in den letzten drei Jahrzehnten verändert?

•  Welche Rolle spielt der Fleischkonsum in der Landwirtschaft?

•  Welche Folgen hat der Rückgang der Insekten für die Menschen der Region?

•  Welche Folgen hat der Rückgang der Insektenpopulation für andere Tiere, für die Fauna?

•  Gibt es rund um die Schule Nahrung, Lebensraum für Insekten?

•  Wie hat sich der Lebensraum der Insekten rund um die Schule in den letzten Jahren verändert?

•  Gehen die Schüler davon aus, dass Insekten die Nisthilfe annehmen?

•  Warum wurde das Hotel (nicht) besiedelt?

•  ...

Mit gefällt, dass die Beschäftigung mit den Veränderungen selbstständig, logisch und nicht durch Beiträge der Erwachsenen erfolgt. Die Veränderungen in der Landwirtschaft und im Wohnumfeld der Kinder eröffnen die Möglichkeit, weitergehende Fragen anzusprechen und zu diskutieren.

Zum Bau

Es hat sich bewährt, das Material soweit vorzubereiten, dass die Holzteile lediglich zusammengenagelt werden müssen (soll das Dach wie im Bild leicht überstehen, müssen die Seitenteile in Holzstärke tw. ausgesägt werden). Mehr als acht Kinder pro Gruppe sollten es nicht sein.

Das im folgenden Bild gebaute Haus hat noch eine rote Kammer, die ggf. Florfliegen anzieht (mit Stroh füllen und von hinten schließen).

Das Regal wird dann mit Hartholzstücken gefüllt, in das ca. 5 mm große und tiefe Löcher gebohrt werden; Spaß macht das mit einem Bohrmaschinenständer.